Hyperliquid-Wal-Kampf: Einige drehen das Blatt, andere verlieren an Boden
Autor: Frank, PANews
Originaltitel: Hyperliquid Whale Chronicles: Manche werden über Nacht reich, andere scheitern an ihrer Sturheit
Die Wale auf Hyperliquid stehen im Mittelpunkt des On-Chain-Handels. Hier werden täglich Geschichten von plötzlichem Reichtum und Totalverlust geschrieben.
Eine tiefgehende Analyse der On-Chain-Daten zeigt, dass diese Wale ganz unterschiedliche Handelsstile haben: Manche sind „Kontraindikatoren“, die trotz großer Summen immer wieder verlieren, andere sind „Scharfschützen“, die monatelang lauern, um dann mit einem einzigen Schlag zuzuschlagen, und wieder andere sind „kaltblütige Maschinen“, die mit Algorithmen jede Sekunde Kleinanleger ausnehmen.
Daten nehmen diesen Großanlegern ihren geheimnisvollen Schleier. PANews hat fünf der repräsentativsten Adressen auf Hyperliquid ausgewählt: darunter der berühmte „Machi Big Brother“, ein mutmaßlicher Insider, ein Market Maker mit Kapital in Milliardenhöhe sowie die jüngsten „Comeback-Legenden“ und „unerschütterlichen Bullen“. Durch Tausende von Handelsaufzeichnungen scheint es, als könnten wir in diesen Profilen auch ein Stück von uns selbst wiederfinden.
Machi Big Brother: Gewinne wie „Vogelfutter“, Verluste wie „Kollaps“
Machi Big Brother ist mittlerweile zu einem Kontraindikator des aktuellen Marktes geworden – von massiven Verlusten bei Friend.tech bis hin zu den jüngsten Kontraktverlusten. Seine Handelsaktivitäten dienen für Brancheninsider und Investoren fast ausschließlich als Negativbeispiel. Aber auch Negativbeispiele sind lehrreich.
Seit seinem Einstieg in den Hyperliquid-Handel hat Machi Big Brother bislang einen Verlust von 46,5 Millionen US-Dollar erlitten. Damit steht er auch auf der Verlust-Rangliste von Hyperliquid weit oben. Sein Handelsstil ist durch eine hohe Trefferquote und ein niedriges Gewinn-Verlust-Verhältnis gekennzeichnet. Seine Gesamtgewinnrate liegt bei 77 %, aber das Gewinn-Verlust-Verhältnis beträgt 1 : 8,6. Außerdem beträgt die durchschnittliche Haltedauer seiner Gewinntrades 31 Stunden, während Verlusttrades im Schnitt 109 Stunden gehalten werden. Das zeigt, dass er bei kleinen Gewinnen schnell aussteigt, aber bei Verlusten oft so lange durchhält, bis es zu massiven Verlusten oder Liquidationen kommt.
Insgesamt ist seine kurzfristige Markteinschätzung tatsächlich recht präzise, aber seine Strategie riskiert 8,6 Dollar Verlust, um 1 Dollar zu gewinnen.
Im Detail: Vor dem Markteinbruch am 11. Oktober lag sein Gesamtgewinn noch bei 15 Millionen US-Dollar. Nach dem Crash am 11. Oktober, bei dem mehrere Positionen wie XPL und ETH liquidiert wurden, drehte sich sein Gewinn in einen Verlust von über 11 Millionen US-Dollar. Mit weiteren Trades entfernte er sich immer weiter von der Gewinnzone.
Die Hauptgründe für Machis Verluste lassen sich auf zwei fatale Schwächen zurückführen.
Erstens ist er ein „unerschütterlicher Bulle“: 94 % seiner Trades sind Long-Positionen, nur 6 % sind Shorts. Dabei verlor er mit Longs 46,88 Millionen US-Dollar, während er mit Shorts 380.000 US-Dollar gewann. In einem fallenden Markt ist dieser einseitige Stil tödlich. Zweitens: Er stockt bei Verlusten nach und setzt kein Stop-Loss. Bei vielen seiner großen Verlusttrades sieht man, dass er bei drohender Liquidation lieber Margin nachschießt, statt zu stoppen. Das vergrößert die Verluste immer weiter. Insgesamt kann man sagen: Machis Gewinne sind wie „Vogelfutter“, seine Verluste wie „Kollaps“. Aus psychologischer Sicht zeigt Machi Big Brother deutliche Schwächen bei Verlustaversion, Fehlerverweigerung und dem Umgang mit versunkenen Kosten – ein Beispiel, das man nicht nachahmen sollte.
Der „Insider“-Whale vom 11.10.: Der kaltblütige Scharfschütze
Wenn Machi Big Brother ein hitzköpfiger Krieger mit Maschinengewehr ist, dann ist dieser Whale der Scharfschütze, der drei Tage lang auf den perfekten Schuss wartet.
Seine Handelsfrequenz ist extrem niedrig – in einem halben Jahr hat er nur fünf Trades gemacht, aber eine Gewinnrate von 80 % und satte 98,39 Millionen US-Dollar verdient. Im Gegensatz zu Machi, der ständig einzahlt, zieht dieser Whale kontinuierlich Geld ab.
Sein berühmtester Trade: Am 11. Oktober zahlte er 80 Millionen US-Dollar ein, eröffnete eine Short-Position auf BTC und nahm nach fünf Tagen über 92 Millionen US-Dollar Gewinn mit. Nach diesem spektakulären Trade blieb er diszipliniert und hielt sich zurück. Am 20. Oktober eröffnete er erneut eine Short-Position und verdiente 6,34 Millionen US-Dollar, während er am 8. November mit einer Long-Position einen kleinen Verlust von 1,3 Millionen US-Dollar erlitt – angesichts der vorherigen Gewinne kaum der Rede wert. Aktuell hält sein Konto noch eine ETH-Long-Position im Wert von 269 Millionen US-Dollar mit einem Buchgewinn von etwa 17,29 Millionen US-Dollar. Vom Handelsstil her wirkt dieser mutmaßliche Insider wie ein lauerndes Krokodil: Er bewegt sich selten, aber wenn, dann schnappt er sich das größte Stück vom Markt und verschwindet wieder.
Market Maker mit 1.1 Milliarden US-Dollar Kapital: Mit Algorithmen den Markt beherrschen
Die Adresse 0x5b5d51203a0f9079f8aeb098a6523a13f298c060 ist derzeit die profitabelste Adresse auf Hyperliquid. Wenn die ersten beiden „Zocker“ und „Jäger“ sind, dann ist dieser Whale ein Market Maker der Superlative. Bislang hat diese Adresse insgesamt 1.1 Milliarden US-Dollar bei Hyperliquid eingezahlt und 1.16 Milliarden US-Dollar abgehoben. Der aktuelle Buchgewinn beträgt etwa 143 Millionen US-Dollar.
Sein Stil: Zuerst eröffnet er riesige Basispositionen, etwa Short-Positionen auf ETH und andere Token. Dann nutzt er Algorithmen, um laufend Positionen auf- und abzubauen und so Gewinne zu erzielen. Das bringt zwei Arten von Erträgen: Einerseits Gewinne aus Trend-Shorts, andererseits werden durch Hochfrequenzhandel Arbitragemöglichkeiten im Markt ausgenutzt.

Eine genauere Analyse zeigt: Nicht nur die Nummer eins der Gewinnrangliste handelt so, auch die Adressen auf Platz zwei und drei sind Wale, die mit dieser Methode Arbitrage betreiben.
Beispiel: Die Adresse auf Platz zwei platziert 51 % ihrer Trades als Limit Orders, um durch Kauf- und Verkaufsorders am Orderbuch von kleinen Schwankungen zu profitieren. Obwohl das durchschnittliche Handelsvolumen pro Trade nur 733 US-Dollar beträgt, wurden an einem Tag 1.394 Orders ausgeführt – so summieren sich die Tagesgewinne auf mehrere zehntausend US-Dollar.
Für Kleinanleger sind diese Whale-Strategien allerdings kaum nachahmbar, denn sie profitieren nicht nur von günstigeren Gebühren, sondern auch von ultraschnellen Algorithmen und Hardware.
Höchste Rendite der letzten Woche: Schritt für Schritt zum Erfolg
Diese Adresse zählt eigentlich nicht zu den Walen, wurde aber wegen der extrem hohen Rendite der letzten Woche von PANews beobachtet.
Vom Kapital her hat diese Adresse insgesamt nur etwa 46.000 US-Dollar eingesetzt – also ein typischer Kleinanleger. Bis Ende November schrumpfte das Konto stetig, die Verlustquote lag bei 85 %. In dieser Phase war er ein typischer Verlierer, handelte chaotisch und hielt an kleinen Coins fest.
Doch ab dem 2. Dezember schien er wie ausgewechselt oder hatte vielleicht den „Heiligen Gral“ des Tradings gefunden: Bis zum 9. Dezember gewann er 21 Trades in Folge und steigerte sein Kapital von 129 US-Dollar auf 29.000 US-Dollar – eine exponentielle Wachstumskurve.
Am 3. Dezember eröffnete er testweise eine Position mit 1 ETH und verdiente 37 US-Dollar. Am 5. Dezember, mit mehr Selbstvertrauen, erhöhte er auf 5-8 ETH pro Trade und verdiente jeweils etwa 200 US-Dollar. Am 7. Dezember erhöhte er auf 20 ETH pro Trade und erzielte 1.000 US-Dollar Gewinn pro Trade. Am 8. Dezember steigerte er auf 50~80 ETH pro Trade, mit 4.000 US-Dollar Gewinn pro Trade. Am 9. Dezember erreichte er 95 ETH pro Trade und erzielte 5.200 US-Dollar Gewinn pro Trade.
Das ist die Zusammenfassung seiner jüngsten Trades. Dabei hat er einige Dinge geändert: Erstens handelt er nicht mehr alles, sondern konzentriert sich nur noch auf ETH – vorher handelte er über zehn verschiedene Coins. Zweitens hält er nicht mehr an Verlusten fest, sondern setzt auf schnelle, kurze Trades. Die durchschnittliche Haltedauer lag früher bei 33,76 Stunden, in der letzten Woche nur noch bei 4,98 Stunden. Er verabschiedete sich vom Durchhalten bei Verlusten und nahm Gewinne schnell mit. Drittens wechselte er von chaotischen Positionen zu einer „Rolling Position“-Strategie, die oft für schnelles Wachstum mit kleinem Kapital genutzt wird.
Allerdings ist mit den schnelleren Gewinnen auch der Hebel gestiegen. Früher lag sein durchschnittlicher Hebel bei 3,89x, zuletzt bei etwa 6,02x. Das erhöht das Risiko: Zum Zeitpunkt des Schreibens hat seine aktuelle ETH-Position durch den schnellen Kursanstieg bereits über 9.000 US-Dollar Verlust verursacht – fast die Hälfte seines Gewinns ist dahin. Die Gewinnkurve stürzt nun steil ab.

Insgesamt hat ihn der Strategiewechsel zwar stärker gemacht, aber auch anfälliger. Ob er die Verluste wieder aufholen kann, hängt davon ab, wie er mit Verlusttrades umgeht und ob er die hohe Gewinnrate halten kann.
Unerschütterlicher Bulle: Die Tragödie des ewigen Longs
Im Vergleich zu den oben genannten Tradern ist dieser Whale ein überzeugter Bulle und auch ein „Opfer“ von SOL.
Sein Gesamtkapital beträgt 236 Millionen US-Dollar, davon sind 86,32 % Long-Positionen. Von über 700 Trades waren 650 Longs. Mit Longs verlor er über 5,87 Millionen US-Dollar, mit Shorts gewann er 189.000 US-Dollar. Obwohl er insgesamt über 5 Millionen US-Dollar verloren hat, ist der Drawdown (ca. 2,4 %) angesichts seines Umsatzes von über 200 Millionen US-Dollar noch kontrollierbar. Sein größtes Problem liegt jedoch in der Positionsstruktur.
Seine Verluststruktur ist sehr auffällig: Fast alle Gewinne werden durch Verluste mit SOL aufgezehrt. Bei den gehandelten Tokens erzielte er mit FARTCOIN und SUI jeweils über 1 Million US-Dollar Gewinn, mit ETH und BTC jeweils fast 1 Million US-Dollar. Doch ein einziger Verlusttrade mit SOL brachte ihm 9,48 Millionen US-Dollar Verlust ein. Ohne die SOL-Verluste wäre er ein sehr erfolgreicher Trader (Gesamtgewinn mit anderen Coins etwa 4 Millionen US-Dollar). Doch er scheint eine Obsession mit SOL zu haben und hält stur an Long-Positionen fest – und wird immer wieder von der Short-Tendenz bei SOL erwischt.
Seine Trades zeigen: Selbst mit über 100 Millionen US-Dollar Kapital kann eine emotionale Bindung oder Obsession zu einem Coin dich ruinieren – vor allem, wenn du gegen den Trend handelst.
Zusammenfassend lässt sich sagen: In dieser Tiefsee aus Walen, Algorithmen und Insidern gibt es keinen „sicheren Heiligen Gral“. Für normale Anleger sind die Strategien der Wale meist nicht nachahmbar. Das Einzige, was wir von ihnen lernen können, ist vielleicht nicht, wie man 100 Millionen US-Dollar verdient, sondern wie man vermeidet, ein „Durchhalter“-Verlierer wie Machi Big Brother zu werden – und dass man nicht mit begrenztem Kapital und Geschwindigkeit gegen unermüdliche Algorithmen antritt.
Respektiere den Markt, folge dem Trend – das ist vielleicht die wertvollste Lektion, die uns der Markt hinterlässt.
Haftungsausschluss: Der Inhalt dieses Artikels gibt ausschließlich die Meinung des Autors wieder und repräsentiert nicht die Plattform in irgendeiner Form. Dieser Artikel ist nicht dazu gedacht, als Referenz für Investitionsentscheidungen zu dienen.
Das könnte Ihnen auch gefallen
Livio von Xinhuo Technology: Der Wert des Ethereum Fusaka Upgrades wird unterschätzt
Weng Xiaoqi: Der strategische Wert, den Fusaka mit sich bringt, übersteigt den aktuellen Marktpreis bei Weitem und verdient es, dass alle Institutionen den langfristigen Investitionswert des Ethereum-Ökosystems neu bewerten.

Größter Börsengang aller Zeiten! SpaceX strebt angeblich einen Börsengang im nächsten Jahr an, mit einer Finanzierung von weit über 30 Milliarden und einer Zielbewertung von 1,5 Billionen.
SpaceX treibt seine IPO-Pläne voran und beabsichtigt, mehr als 30 Milliarden US-Dollar einzusammeln, was das größte Börsenlisting aller Zeiten werden könnte.

CARV eingehende Analyse: Cashie 2.0 integriert x402 und verwandelt soziales Kapital in On-Chain-Wert
Heute hat sich Cashie zu einer programmierbaren Ausführungsschicht entwickelt, die es KI-Agenten, Kreatoren und Gemeinschaften ermöglicht, nicht nur am Markt teilzunehmen, sondern auch proaktiv den Aufbau und das Wachstum des Marktes zu initiieren und voranzutreiben.

Wie nutzt man einen Trading-Bot, um auf Polymarket Gewinne zu erzielen?
Volumensteigerung, Preistreiberei, Arbitrage, Wahrscheinlichkeitsberechnung...

