Krypto-News der Woche 12. Dezember 2025

Kryptohandel über Banken international auf dem Vormarsch

Der Kryptohandel über Geschäftsbanken ist international auf dem Vormarsch. Regulierungsbehörden verschiedener Länder planen aktuell die Freigabe der digitalen Anlagen für Bankhäuser – etwa in Argentinien, und Russland.

In den Vereinigten Staaten von Amerika erteilte das Büro des Rechnungsprüfers der Währung (kurz OCC) Geschäftsbanken diese Woche bereits die nötige Erlaubnis . Banken können seither als Intermediär dienen.

Durch die neue Freigabe ist es Banken zwar noch nicht möglich, eigenständig als Krypto-Börse aufzutreten, im Kundenauftrag können die Finanzinstitute allerdings als Vermittler agieren und Kunden so die nötige digitale Infrastruktur bereitstellen, damit diese Bitcoin und Co. erwerben können.

Der Vorstoß in den USA stellt sich als Folge des Crypto Policy Reports dar, den die Krypto-Arbeitsgruppe des Weißen Hauses im Sommer präsentiert hatte. Darin legten Behördenleiter und weitere politische Würdenträger Konzepte dar, wie man Kryptowährungen und die anhängige Branche in den USA fördern kann.

Banks are now officially allowed to buy and sell Bitcoin for customers.

Wow. What a wild ride to get here.

Massively bullish news for Bitcoin, literally every single day now.

Higher we go. https://t.co/o8ZK90zs7B

— Adam Livingston (@AdamBLiv) December 9, 2025

Wenige Tage zuvor hatte Russlands zweitgrößte Bank , die VTB, ihren Einstieg ins Kryptogeschäft bekannt gegeben. Dieser soll 2026 folgen. In Argentinien können Banken ab kommendem Jahr voraussichtlich als eigenständige Handelsplattformen für Kryptowährungen auftreten.

Banken bilden aktuell in vielen Ländern das Rückgrat des Finanzwesens. Indem sie Kryptowährungen über ihre Strukturen vertreiben, könnten sie viele neue potenzielle Investoren erschließen.

Seit September bietet die erste Großbank das Krypto-Trading in der EU an. Das Krypto-Gesetz MiCA bildet dafür die Grundlage.

MSCI droht Ausschluss von Krypto-Firmen an

Der bekannte US-Finanzdienstleister MSCI drohte in einer Mitteilung aus dem Oktober mit dem Ausschluss von Krypto-Firmen aus seinen Indizes. Über die letzten Tage fand dieses Konzept Verbreitung in den sozialen Netzwerken und verursachte Gegenreaktionen der Krypto-Szene.

“MSCI führt derzeit eine Konsultation zu einem Vorschlag durch, Unternehmen, deren Hauptgeschäftstätigkeit Bitcoin oder andere Aktivitäten im Bereich digitale Vermögenswerte umfasst, aus den MSCI Global Investable Market Indexes auszuschließen”, erklärte MSCI.

Das US-Unternehmen erlangte für seine Aktienindizes Beliebtheit in der Finanzbranche. Enthalten sind darin etwa die größten börsennotierten Unternehmen bestimmter Länder, Kontinente oder sogar der ganzen Erde. Anleger können in ETFs investieren, die diese Indizes abbilden.

Die Nachfrage für bestimmte Unternehmen könnte durch MSCIs neue Regel sinken. Das erkannte auch Bitcoin For Corporations, ein Interessenverband, den die US-Unternehmen Strategy und BTCInc gründeten.

In einer Petition ruft man Leser nun dazu auf, MSCI um einen Rücktritt von dem geplanten Ausschluss zu bitten. Der Initiative zufolge, sind bereits 39 Firmen von der geplanten Regel bedroht.

A new MSCI rule would drop companies from indexes if digital assets exceed 50% — misclassifying operating businesses as fund-like and breaking neutral index standards.

Join the call for MSCI to withdraw the rule:

👉 https://t.co/ylANZGMn4r pic.twitter.com/gLd7FGlqce

— Bitcoin For Corporations (@BitcoinForCorps) December 11, 2025

MSCI argumentiert, dass sogenannte Digital Asset Treasuries (kurz DAT) praktisch einem Fonds gleichen, statt aktiver Unternehmen. Wenn ihr Vermögen zu mindestens 50 Prozent aus Kryptowährungen besteht, droht nach dem vorliegenden Konzept der Ausschluss aus den Aktienindizes.

Strategy-Gründer Michael Saylor kritisierte das Vorgehen von MSCI zwar, laut eigener Aussage fühle er sich allerdings nicht ernsthaft bedroht. “Es ist egal”, kommentierte er das Konzept.

MSCI führt derzeit eine Entscheidungsfindung durch, die am 31. Dezember endet. Ab Frühjahr 2026 könnte man ein neues Konzept bereits umsetzen.

Tokenisierung des US-Finanzmarkts beginnt 2026

Die Tokenisierung des US-amerikanischen Finanzmarkts beginnt voraussichtlich im zweiten Halbjahr 2026 – das lässt sich anhand einer Erklärung erkennen, welche die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC gestern veröffentlichte.

Die SEC antwortet damit auf eine Anfrage der Clearingstelle DTCC, mit der diese Rechtssicherheit herzustellen versuchte. Gegen die Tokenisierung von Wertpapieren werde die Behörde keine Schritte unternehmen, antwortete die SEC.

“Die Mitarbeiter [der SEC] empfehlen der Kommission keine Vollstreckungsmaßnahmen (…) im Hinblick auf den Betrieb des DTCC Tokenization Service”, schrieb die SEC.

DTCC ist als Clearingstelle ein zentraler Baustein des US-Finanzmarkts. In einer Pressemitteilung kündigte sie kürzlich an, ab der zweiten Jahreshälfte 2026 einen Tokenisierungsdienst starten zu wollen. Klassische Wertanlagen könnten demnach schon in einigen Monaten als Token auf Blockchains vertreten sein.

“Es ist ein bedeutender Meilenstein. (…) Dies erlaubt uns, im Einklang mit den Wertpapiergesetzen, einen Dienst zur Tokenisierung von Echtweltanlagen in einer kontrollierten Umgebung zu starten”, legte man dar.

Rechtlich haben tokenisierte Anlagen dieselben Eigenschaften wie Vermögenswerte in ihrer traditionellen Form. Die Tokenisierung von Echtweltanlagen zählt in den USA aktuell zu den wichtigsten Trends des Finanzwesens. Gigantische Akteure wie JPMorgan und BlackRock arbeiten bereits an eigenen Lösungen.

Im Vergleich zu herkömmlichen Wertpapieren können ihre tokenisierten Abbilder rund um die Uhr gehandelt werden. Für das Trading könnten so einige Hindernisse fallen.

Die SEC genehmigt lediglich die Tokenisierung hochliquider Anlagen, erklärt die DTCC. Dies schließt etwa den Aktienindex Russell 1000 ein. Auch ETFs, die große Indizes abbilden, und Staatsanleihen dürfen tokenisiert werden.

Welche Blockchain dabei zum Einsatz kommt, ist bislang unbekannt. Die SEC gestattet die Verwendung erlaubnispflichtiger Blockchains – wie Hyperledger – sowie erlaubnisfreier Blockchains – wie Ethereum . Neben Layer-1-Netzwerken dürfen auch Layer-2-Netzwerke genutzt werden.

BTC über 90.000 US-Dollar: Krypto schreibt mildes Plus

Der Bitcoin-Kurs kämpft aktuell weiter sichtbar um die 90.000-US-Dollar-Schwelle. Zum Redaktionsschluss notiert BTC bei genau 90.726 US-Dollar. Vor 24 Stunden notierte die Kryptowährung noch bei 89.569 US-Dollar.

Im Laufe des heutigen Tages erreichte der Bitcoin ein Hoch von 92.555 US-Dollar. Kurz vor Mitternacht handelte der Markt die Anlage sogar für 93.438 US-Dollar. Die enorme Wechselhaftigkeit deutet auf einen Machtkampf zwischen Bullen und Bären hin, die am Markt um die Vormacht ringen.

Auch ein Blick auf die 100 größten Kryptos zeugt von einer durchwachsenen Entwicklung. Zahlreiche rote und grüne Zahlen sind zu erkennen. Dennoch gelang es dem gesamten Markt, über die letzten 24 Stunden um immerhin 1,86 Prozent zu wachsen. Der Kryptomarkt vereint nun eine Marktkapitalisierung in Höhe von 3,13 Billionen US-Dollar.

Im Wochentrend zeichnen sich drei dominante Kryptowährungen unter den Top-100 ab. Zcash (ZEC) führt die Liste mit 21,49 Prozent Kursgewinn an, gefolgt von Memecore (M) mit 21,11 Prozent Gewinn und Mantle (MNT) mit 15,70 Prozent Wertsteigerung.